Buchvorstellung: Getrieben

Getrieben - Andreas Altmann

Ich habe euch ja schon Bücher von Andreas Altmann vorgestellt. Irgendwie verbindet mich eine Hass-Liebe mit diesem Autor. Das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, war super, daher folgte bald das 2. – von dem ich eher enttäuscht war. Aber irgendwie komme ich nicht davon weg und wenn ich ein Buch von ihm sehe, muss ich es lesen.

Um so begeisterter war ich, als ich die Mail bekam, dass mir der Solibro Verlag mir ein Rezensionsexemplar seines Buches „Getrieben“ schickt. Bei BloggdeinBuch hatte ich mich dafür beworben.

Ich ging aber auch hier wieder mit gemischten Gefühlen an das Buch.

Bild: 



Seiten: 208

Preis: 12,80€

Gelesen: Oktober 2012

Worum geht’s:
Andreas Altmann erzählt in 18 von einander unabhängigen Geschichten von ganz unterschiedlichen Themen, die ihn auf seinen Reisen rund um die Welt beschäftigten. Da geht es um Liebschaften, Katzen, die von Balkonen gerettet werden müssen und spirituelle Erfahrungen.

Fazit:
Schon in seinem Vorwort erklärt Andreas Altmann, dass dieses Buch polarisieren wird. Es sei gedacht für Freigeister wie ihn und werde von Menschen mit starren Regeln und Moralvorstellungen sicher verteufelt und missverstanden. Dessen sei er sich sehr wohl bewusst und strebe dies sogar an.
Gut ich gehöre also wohl zu den prüden Menschen mit fester Moralvorstellung und fühle mich bei vielen Geschichten peinlich berührt oder einfach verstört.

Bereits die erste Geschichte, in der Altmann von seiner Beziehung zu einer Frau erzählt, die bereits in einer festen Beziehung lebt, stößt mir da sauer auf. Er erzählt detailliert, wie er skrupellos und berechnend versucht die Frau für sich zu gewinnen und ihren aktuellen Partner auszustechen.

Auch in den weiteren Geschichten geht es um Egoismus. Da werden Menschen bestohlen und Gesetze gebrochen – Hauptsache Andreas Altmann bekommt, was er möchte. Ob sich alle Geschichten so wirklich ereignet haben, weiß ich nicht, aber mich schreckt ab, wie jemand so ruhig und emotionslos über Verbrechen berichten kann, denn das sind seine „kleinen Ausbrüche“ durchaus. Mir bleibt der Eindruck, Andreas Altmann fühlt sich, wie schon der Buchtitel sagt, getrieben und empfindet sich mehr als Opfer der Situation und niemals als Schuldiger oder frei handelnde Person.

Besonders im Kopf geblieben ist mir zudem die Geschichte, in der Altmann von seinen (ersten und einzigen?) homosexuellen Erfahrungen berichtet. Für meinen Geschmack viel zu detailliert und doch erschreckend emotionslos. Er habe sich das eben irgendwann mal vorgenommen und wolle es nun auch einmal ausleben, obwohl er schnell merkt, dass er sich dabei nicht wohl fühlt.

Generell muss ich sagen: Mir sind leider nur die Geschichten im Kopf geblieben, die ich verstörend und unpassend fand. Vielleicht bin ich da wirklich etwas empfindlich. Aber jetzt überlege ich es mir wirklich gut, ob ich noch einmal ein Buch von Andreas Altmann lesen möchte. 
Ich finde die Beschreibung desSolibor Verlags drückt es perfekt aus, wenn sie von "moralabstinenten Stories" sprechen.

Meine Bewertung: 
2 von 5 Sternen (ist aber wie gesagt Geschmackssache!)
(Die Aufschlüsselung der Sterne-Bewertung findet ihr hier.)

Wer sich selbst ein Bild verschaffen möchte, kann das Buch hier bestellen.

Mich würde ja wirklich interessieren, wie andere Leser über dieses Buch denken.

Viele Grüße,
Stefanie

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